Heilung statt Euthanasie - "Klinik-Quad-Cart" rettet Leben


Eines Samstags-Morgens um 7:30 Uhr rief mich Crockett's Halter aus New Hampshire an und bat um einen Termin für seinen Hund. Crockett, ein 14 Jahre alter gelber Labrador von gut 40kg, lag darnieder - unfähig auch nur eines seiner vier Beine zu belasten. Der Tierarzt hatte geraten, ihn gehen zu lassen. ... Er sei zu groß um auf dem Boden zu liegen, und hatte auch über 24 Stunden nicht uriniert.

Drei Stunden später war Mr Greenwell bei uns. Wir brachten Crockett auf einer Trage nach drinnen und legten ihn auf eine Matte. Als erstes pinkelte er daraufhin unseren Fußboden voll und wedelte erleichtert mit dem Schwanz. OK, zumindest das "Abwassersystem" war in Ordnung, die Nieren produzierten Urin, und Crockett konnte mit der Rute wackeln. Auch Leckerchen interessierten ihn sehr. Ich stimmte mit Mr Greenwell überein, daß Crockett nicht den Eindruck machte, an der Schwelle des Todes zu stehen - seine Augen waren klar und er schien die Aufmerksamkeit zu genießen die er von uns erhielt. Erika McElwey, unsere Hunde-Reha-Fachkraft, riet Mr Greenwell zu einer Blutuntersuchung - insbesondere auf Schilddrüsenwerte oder Zeckeninfektion. Er war einverstanden; aber was konnten wir tun, um Crockett auf die Beine zu helfen?

Wir beschlossen, ihm unseren justierbaren Klinik-Quad-Cart für die Dauer eines Monats zu leihen. Nachdem wir den Cart für Crockett angepaßt hatten, hoben wir ihn hinein und er wedelte mit dem Schwanz, schleifte aber mit allen vier Pfoten auf dem Boden. Sei's drum! Immerhin würde Mr Greenwell jetzt die Möglichkeit besitzen ihn zum Stehen zu bringen und nach draußen zu gehen, damit er seine Geschäfte erledigen kann.

Wir wußten nicht, ob wir den Cart zur Genesung oder zum Sterben verliehen. Doch wieviel Zeit ihm auch bliebe, sie würde gut sein.

Stellen Sie sich unsere Überraschung vor, als Mr. Greenwell drei Wochen später anrief und mir mitteilte, daß Crockett aus eigener Kraft in seinem Cart lief und jeden Tag kräftiger wurde!

Baited by pepperoni with a little help from Dad, Crockett propels himself across the parking lot.

Angelockt mit Salami-Stückchen und etwas Hilfe durch Herrchen, schiebt sich Crockett aus eigner Kraft über den Parkplatz.

Das wirft die Frage auf, wie viele Hunde vorzeitig eingeschläfert werden, einfach weil keiner da ist, der in der Lage ist, sich um einen hochgradig gehbehinderten Hund zu kümmern. Wie viele dieser Hunde würden sich wieder erholen wenn sie dieMöglichkeit hätten, aufzustehen, sich draußen zu erleichtern, frische Luft zu schnuppern und zu einem Spaziergang zu kommen?

DSC_0807 (800x533)

Mr. Greenwell war begierig, Crocketts Fortschritt mit uns zu teilen. Glaubte ich, daß er wiederkommen würde um mit ihm einen Zwei-Rad-Cart für hinten auszuprobieren? Selbstverständlich!

Crockett versetzte uns mit seinem Mumm und seiner Energie in Erstaunen. Er bewegte das Cart auf dem Parkplatz herum, hob "Rüden-gemäß" das Bein und spielte eine Weile mit Brady, dem gelben Labrador unserer damaligen Büro-Managerin, Lisa Downing.

Zufällig hatten wir einen Cart mit Achs-Verstellung in passender Größe für ihn. Wir pegelten die Balance aus um ein Maximum an Gewicht von seinen Vorderbeinen zu nehmen und legten einen zusätzlichen Haltegurt unter seine Körpermitte. So wie Crockett an Stärke gewinnt, kann sein Herrchen die Achsen nach hinten schieben und so die Vorderbeine mehr belasten. Hier sieht man Crockett auf seinem Weg der Genesung: