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Bild: International Wolf Center in Minnesota, USA

Der Wolf steckt gewissermaßen in der Falle zwischen teilweise romantisch verklärtem bis realitätsfernem Tierschutz, unvorbereiteter Staatsbürokratie, hilflosen Tierhaltern, trophäenversessenen Jägern und seiner Natur, für die er nun mal nichts kann. Und so lauten die Rezeptvorschläge je nach Glaubensrichtung: "abschießen sofort" oder "schützen total", ohne Rücksicht auf Verluste welcher Seite auch immer. Doch so funktioniert es nicht!
Natürlich ist der Wolf geschützt, Schafe und Ziegen dürfen deshalb aber kein Freiwild für ihn sein, auch sie verdienen Schutz, sind schließlich Existenzgrundlage ihrer Besitzer und Hüter. Grundsätzlich gilt: Wer dem Wolf in diesem Land eine Chance geben will ist verpflichtet, ihm auch die erforderliche Scheu zu erhalten, die ihn dann ganz natürlich von uns fernhalten kann. Man muß bereit sein, auch sein Gefahren- und Problempotential zu sehen. Bedingungsloser Wolfsschutz in Deutschland hilft niemandem. Nicht verängstigter Bevölkerung, verunsicherten Wanderern und Naturliebhabern, nicht den Viehwirten und am allerwenigsten dem Wolf selber. Dies zu steuern und den Spagat zwischen dem Schutz beider Seiten zu schaffen, ist Aufgabe des Wolfsmanagements der Landesregierungen. Auskunft über Ansprechpartner erteilt jedes Landratsamt.
Wolfsmanagement steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Aufgaben sind komplex und man kann bislang auf keinerlei Erfahrungen zurückgreifen. Alles ist völlig neu. Eine simple Übertragung des weltweit anerkannten Wolfsmanagements im US-Bundesstaat Minnesota ist allein der nicht vergleichbaren Rahmenbedingungen wegen unmöglich.
Das Wolfsmanagement in Deutschland besteht aus drei Säulen:
1. Lobbyarbeit für die Wölfe: Wenn Wölfe in Deutschland wieder heimisch werden sollen, muss ihre Anwesenheit von der Bevölkerung akzeptiert werden. Hartnäckig hält sich das Vorurteil vom bösen Wolf. Sobald sich die Tiere in der Nähe bewohnter Gegenden ansiedeln, kommen Ängste hoch. Kann ich noch bedenkenlos im Wald spazieren gehen, mein Kind im Garten am Waldrand spielen lassen, mein Vieh über Nacht im Freien lassen? In dieser Situation ist es wichtig, dass für die Menschen sofort ein Ansprechpartner da ist. Mit ein wenig Aufklärung können die meisten Bedenken schnell ausgeräumt werden. Sicher ist: Der Wolf ist sehr scheu und meidet den Menschen. Nur selten bekommen Menschen Wölfe überhaupt zu Gesicht. Ein gesundes Tier greift einen Menschen nicht an, denn der Mensch gehört nicht zum Beutespektrum des Wolfs. Da die Tollwut in unseren Breiten ausgerottet ist, muss auch niemand einen kranken Wolf fürchten. Hunde gehören in Wolfsterritorien selbstverständlich an die Leine.
2. Erfassung und Erforschung der bestehenden Wolfsrudel (Wolfsmonitoring): Wo gibt es Wölfe? Was fressen sie? Wohin wandern sie? Wie alt sind sie? Wie setzen sich die Rudel zusammen? Das sind Fragen, denen Wolfsmanager nachgehen müssen. Hierzu werden Fährten verfolgt und ausgewertet, Kot- und DNA-Analysen gemacht, Fotofallen aufgestellt und einzelne Tiere mit einem Sender versehen.
3. Schutz der Nutztiere: Schafe und Ziegen gehören zur natürlichen Beute der Wölfe. Begegnen sie einer Herde dieser Nutztiere, dann erscheint sie ihnen wie ein "gedeckter Tisch". Sobald Wölfe in eine Gegend einwandern, müssen sich Schäfer, Ziegenhalter und Almbauern darauf einstellen. Wolfsmanager können sie beraten, welche Schutzmaßnahmen sie ergreifen können und müssen. Auch helfen sie wenn es doch zu einem Schaden kommt, nehmen Rissmeldungen auf und helfen bei der Beantragung der hierfür vorgesehenen Entschädigung.
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