Wann ist der richtige Moment für einen Rolli?


Diese Frage wird uns oft gestellt: wann ist der richtige Zeitpunkt, um für mein Tier einen Cart zu bestellen? Eine übliche Frage für Hundehalter die sich wegen Degenerativer Myelopathie wachsenden Herausforderungen gegenübersehen. Typischerweise beginnnen DM-Hunde damit, ihre Krallen über das Pflaster zu schleifen; etwa neun Monate bevor sie so instabil werden, daß sie einen Rolli zum Gassi gehen brauchen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie auf einer Seite schwach geworden, sie kreuzen die Beine scherenartig unter sich und stehen auf den Zehenknöcheln. Die Muskulatur beginnt sich abzubauen.

In letzter Zeit haben wir deutlich mehr Hunde bekommen, die noch recht gut unterwegs waren. Nach dem Vermessen probieren wir mit ihnen einen der Carts aus, die wir zu diesem Zweck auf Lager haben: um die Messungen zu kontrollieren und zu sehen, wie der Hund auf den Rolli reagiert. Das ist immer ein spannender Augenblick. Und in 98% der Fälle marschieren die Hunde in ihrem Rolli los, freudig über die Hilfe die ihnen Unabhängigkeit und Würde wieder gibt.

Und was ist mit den 2%, die den Cart ablehnen? Kann sein, daß der Hund immer noch zu mobil ist um den Cart zu akzeptieren. Diese Hunde versuchen, aus dem Rolli wieder heraus zu kommen. Dann gibt es diese eigensinnigen, unabhängigen Vertreter die vor ihrer Behinderung nie besonders aktiv waren und meinen, daß es ausreicht, wie sie sich mit ihren Vorderbeinen voranziehen. Manche von denen haben ihre Besitzer "erzogen", sie zu tragen, ihnen zu helfen oder sie in einem Tierwägelchen umherzuschieben. Diese Hunden zu motivieren - durch Liebe und Leckerchen - ist das, was die Eigentümer fertig bringen müssen, um ihre Hunde an den Gebrauch des Rollis zu gewöhnen.

Wenn wir von einem Hund hören, der den Rolli verweigert, ist unsere erste Frage "wie gut läuft er ohne?" Wenn sich herausstellt, daß er immer noch einen Kilometer weit läuft und sich zum Kot absetzen selber aufrecht hält, raten wir abzuwarten, bis er etwas schwächer ist. Kaum ein Hund ist bereit, ein Gerät zu nutzen, wenn er darin keinen Vorteil oder Notwendigkeit erkennt. Und das letzte was wir wollen, ist, daß der Hund den Cart als Hindernis, Strafe oder Belastung empfindet. Wir wollen, daß sie ihre Räder lieben. Bei all diesen Hunden lautet die Lösung, einfach den Tag abwarten, bis ein Spaziergang ohne als zu mühsam empfunden wird.

Haida loved wading in her cart.

Haida liebte es, mit ihrem neutral ausbalancierten Cart am Strand zu waten.

Für die große Mehrzahl aller Hunde ist Training keine Frage. Sobald sie meinen, daß sie Hilfe brauchen werden sie einen gut ausbalancierten Rolli dankbar annahmen. Da die meisten dieser Hunde schon älter sind und ihre Vorderbeine überlastet haben um die Schwäche hinten auszugleichen, empfehlen wir neutral ausbalancierte Carts oder solche mit Achsverstellung, die auf den Schultern gewichtslos sind und justiert werden können um Gewicht von den überbeanspruchten Vorderläufen zu nehmen. Hier sehen Sie ein Video, das zeigt wie Hunde in verschiedenen Stadien von DM ihre Carts nutzen:

Bei Amputierten, die gut mit drei Beinen zurecht kommen, ist es ebenfalls manchmal schwer, sie mit dem Rolli vertraut zu machen. Es ist jedenfalls empfehlenswert, einen bei der Hand zu haben für den Tag an dem sich der Hund auf seinen drei Beinen übernommen oder verletzt hat. Wenn er dann den Vorteil spürt hat, daß er nicht mehr auf drei Beinen hüpfen muß, wird er seinen Cart lieben. Das kostet Zeit und Übung, lohnt aber die Anstrengung.